Berufsschule 5 Augsburg

  • Increase font size
  • Default font size
  • Decrease font size
Home

Tauziehen - Go(o)d Morning

E-Mail Drucken PDF

Wir haben gezogen! An zwei Enden! Energetisch, mit vollem Einsatz, spontan und soldidarisch.
Wir wollten es wissen: Gibt es mehr Energie in Richtung der Lösungen und Möglichkeiten aus den Krisen unserer Zeit oder haben die Krisen selbst mit all ihren politischen und persönlichen Momenten eine stärkere Energie. Letztlich zog mit der Solidarität vieler die Seite der Möglichkeiten und Lösungen stark und kräftig in ihre Richtung. Dennoch blieb die Zugkraft der Krise sehr präsent. Es gibt Lösungen. Sie bleiben aber verbunden mit dem, was sich verändert hat. Die Trauer über den Verlust bleibt. Ich verlasse verändert den Ort der Krise.


 

In der Bibel gibt es die wunderbare Geschichte über die beiden Emmausjünger. Beide mühen sich traurig aus ihrem Verlust heraus. Anfangs blieb ihre Sehnsucht ohne Resonanz. Jesus von Nazareth war hingerichtet worden - und damit die Möglichkeit eines neuen, gelingenden Lebens am Ende. Dass sie langsam wieder aufgestanden sind, wacher wurden und den Verlust in Ideen verwandelten, lag an gemeinsamen Gesprächen und einer abendlichen feiernden Begegnung mit einem Fremden, der sie in allem an das Leben mit Jesus von Nazareth erinnerte. Freundschaft, Solidarität und Feiern. Es braucht vielleicht nicht mehr; nur dass man es selbst mit eigenen Händen tun sollte. Das Tau zieht nur in die gewünschte Richtung, wenn man hingeht und mitzieht. Die Bibel nennt dies Auferstehung. Dem Tod, der Krise und der Trauer das Leben entgegenleben. Gemeinsam!

Go(o)d Morning hat unsere Abschlussfeier geheißen. Der Raum einer Kirche ist der Ort, an dem Fühlen und Denken ganz verschiedener Schüler:innen Platz hat. "Go(o)d Morning" war der Titel, weil alle, Religiöse und Nicht-religiöse, Konfessionelle und Nicht-konfessionelle eingeladen waren. Es ist unsere Idee, unsere Schüler:innen „sein zu lassen - ohne sie sein zu lassen". Die Impulse waren offen. Sie waren nicht beladen von der Übergriffigkeit kirchlicher Sprache. 
Natürlich, es bleibt der Raum einer Kirche. Doch verstehen wir ihn als „Sprach- und Lebensschule der Freiheit“ ( frei nach Ernst Lange). Hier kann man sein, denken, fühlen und beten in der je eigenen Form und Sprache.
Wir sagen Danke den Schüler:innen, die sich beherzt und mit Energie auf alles eingelassen und ihre Sichtweise stark gemacht haben.

Dank auch dem Team der Religionslehrer:innen, das mit langem Vorbereitungsatem diesen Go(o)d Morning ermöglicht. Herrlich auch der Sound der Songs in der Interpretation von Vanessa Hauptkorn aus der MF 10c, Gisela Schindler-Beierweck, Nadine Reiner und Joanna Vogel. Ganz wichtig dabei auch unser Percussionist Bernd Kraft mit seinem Groove. Nicht zu vergessen die Zusammenarbeit mit Gerhard Mayr aus der Berufsschule 3.
Vielen Dank sagen wir der Gemeinde und den Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft Zum Guten Hirten - St. Canisius für ihre Gastfreundschaft: eine Woche lang fühlten wir uns mit unseren Schüler:innen gut in St. Canisius aufgehoben. Dazu trägt schon seit vielen Jahren ganz besonders der Mesner, Herr Heilgemeir, bei, der noch einen besonderen Dank verdient.

Wir ziehen das Tau; mit Energie, damit wir der Krise viel gutes und gelingendes Leben abringen.
Sich neu erfinden und aufstehen ist möglich.

Bernd Paulus