Klassenfahrt ins Konzentrationslager Dachau

Seel Christian
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Am 19.12.2017 fuhren wir, die Klassen ZF11D und ZF12D, gemeinsam nach Dachau. Dort angekommen erwartete uns eine Führung durch das Konzentrationslager.

Wir erfuhren, wie die Häftlinge ihre ersten Schritte ins Lager antreten mussten. Somit folgten wir dem Weg der Gefangenen.
Die Führung begann am alten Bahnhof. „Arbeit macht frei“ stand auf dem Eingangstor und erweckte bei den Insassen noch die Hoffnung bei guter Führung bald wieder in Freiheit leben zu können. In Wahrheit sollte die Inschrift dazu führen, dass die Häftlinge die Lagerregeln besser befolgten und diente psychischer Folter, der die Gefangenen ausgesetzt waren.

 

Nach der entwürdigenden und schmerzhaften Aufnahme im Lager wurde den Häftlingen jegliches persönliches Eigentum und Kleidung entzogen. Der endlose Prozess der Folter ging mit der Ganzkörperrasur mit stumpfen Klingen und der anschließenden schmerzhaften Desinfektion weiter. Nachfolgend mussten sich die Insassen zur regelmäßigen Zählung auf dem Appellplatz versammeln.

Während wir die Baracken der Häftlinge besichtigen konnten, erzählte uns die Museumsführerin von  unmenschlichen Arbeitsbedingungen, unerwarteten Bestrafungen und schilderte anschaulich, wie grausam der Alltag war. Egal wie das Verhalten der Gefangenen war, sie konnten sich nie sicher sein, nicht gequält oder gar getötet zu werden.
Auf Grund unseres medizinischen Hintergrundes ging die Museumsführerin explizit auf die schrecklichen medizinischen Experimente im Lager ein. Beispielsweise wurden gesunde Menschen mit Malaria infiziert, um einen Impfstoff zu entwickeln.
Zur Erforschung einer besseren Behandlung von Wunden im Feldlazarett wurden Infektionen künstlich herbeigeführt, um zu sehen, wie ein Entzündungsverlauf ohne Amputation behandelt werden kann.

Die Führung endete vor dem Krematorium und der Gaskammer, welche mit dem Namen „Brausebad“ gekennzeichnet war.
Ob, beziehungsweise wie häufig die Gaskammer benutzt wurde, ist nach wie vor umstritten.
Im Krematorium wurden die vielen Toten verbrannt, um die Asche dann entweder als Rohstoff zu nutzen oder zu vergraben. Bei der Aufnahme der Häftlinge wurde bereits erfasst, wer  Goldzähne, Kronen und Brücken hat. Diese wurden dann post mortem (nach dem Tod) entnommen.

Trotz der vielen Toten galt Dachau nicht als Vernichtungslager sondern als Arbeitslager.

Insgesamt war der Ausflug nach Dachau sehr traurig, lehrreich und interessant. Die winterliche Kälte trug ihren Teil zu dieser bedrückenden Stimmung bei.